Frontaliers. Des vies en stéréo.
Frontaliers. Des vies en stéréo.
Im benachbarten Lothringen ist die Arbeitergemeinschaft zum Teil mit der Schließung der Bergwerke und dem Untergang der Stahlindustrie verschwunden. Die Region wurde Opfer der liberalen Gewalt der Weltwirtschaft und stürzte in die Massenarbeitslosigkeit.
Angesichts dieser prekären Lage haben sich die französischen Arbeitnehmer dem wohlhabenden Luxemburg zugewandt, das zu 80% von ausländischen Arbeitskräften abhängig ist. Nun strömen die Grenzgänger jeden Tag in dieses Eldorado mit dem höchsten BIP der Welt.
Innerhalb von 20 Jahren hat sich die Zahl der französischen Grenzgänger in Luxemburg verdoppelt. Entlang der französisch-luxemburgischen Grenze von Longwy bis Schengen wird das französische Sozialsystem künstlich aufrechterhalten, indem es mit Geld aus dem benachbarten Luxemburg injiziert wird.
Jeden Tag füllt sich die Stadt Luxemburg mit Arbeitnehmern, die im Einsatz sind, um die finanzielle Position Luxemburgs weiter zu stärken, abends leert sich das Land erneut. Jeden Tag stellen 250.000 Grenzgänger ihr Leben in den Dienst dieses Zentrums des europäischen Finanzsystems.
Frontaliers, des vies en stéréo ist das Ergebnis einer soziologischen Studie, die Anfang 2020 gestartet wurde. Mehdi Ahoudig und Samuel Bollendorff haben bereits im Jahr 2010 damit begonnen, zusammenzuarbeiten, sie hinterfragen gemeinsam den Dialog zwischen Bild und Ton. In Lothringen haben sie versucht, das Profil des typischen Grenzgängers zu erfassen und präsentieren im Rahmen dieser Ausstellung ihre Begegnungen mit einigen dieser außergewöhnlichen Menschen.
Die Ausstellung Frontaliers, des vies en stéréo ist ein immersives akustisches und visuelles Erlebnis, das den Betrachter dazu einlädt, sich mit allen Sinnen mit ihr auseinanderzusetzen.

© echo.lu